Deutschlandtour – Tag 12

09.06.2014

Durststrecke
Das Zimmer heute Nacht war ein Glücksgriff. Bestens geschlafen kam ich soger etwas verspätet zum Frühstück. Nicht so reichhaltig, wie am Buffet einer Jugendherberge, jedoch absolut ausreichend ist der Tisch für mich gedeckt.
Danach packe ich, wie üblich die Taschen mehrmals zusammen (ich vergesse immer eine Kleinigkeit), packe das Rad und fülle die Trinkflaschen.
Dann geht’s wieder auf Tour. Beim hinausgehen sehe ich direckt auf dem Nachbargrundstück ein interessantes Bild. Offenbar mag hier jemand seine ehemaligen Fahrzeuge nicht abgeben und hortet sie im Garten:

Autofriedhof

Glücklicherweise ist die uninteressante Strecke durch Frankfurt/Oder jetzt vorbei. Gleich nach verlassen des Ortes komme ich wieder auf ansprechend Radwege, die durch sehr schöne Gegenden führen.
Das Problem ist heute die extreme Temperatur vo satt über 30°C. Bei solchen Temperaturen ist der Trinkwasserbedarf selbstredend deutlich höher, als normal. So mache ich mich auch schon nach etwa 50km auf die Suche nach einer Nachfüllmöglichkeit. Doch das ist hier offenbar ein Problem. Ich finde wirklich keinen Biergarten, keinen Kiosk, keine Imbissbude an der Strecke.
Ein Schild zeigt mir, dass ich hier unerwünscht bin:

Streckensperrung

Ich versuche trotzdem mein Glück, in der Hoffnung, dass die Sperrung nicht aufgrund einer abgerissenen Brücke hervorgeht. Ich habe Glück. Lediglich knapp zwei Kilometer lang ist eine Baustelle, die es auf Schotter zu meistern gilt. Glücklicherweise ist heute Feiertag – wer weiß, wie es in Verbindung mit aktiven Bauarbeiten ausgesehen hätte…

Baustelle

Nach etwa 70km, mein Flüssigkeitsvorrat ist lang aufgebraucht, sehe ich endlich ein Schild, das auf einen Imbiss in 800m hinweist. Ich weiche von der Strecke ab und quaele mich ein extrem steiles Stück übles Kopfsteinpflaster hinauf. Als ob das nicht genug ist, muss ich auch noch eine steile Baustelle durchfahren.
Dann bin ich endlich an dem angekündigten Imbiss – leider ist der aber zu. Ich bin sauer!
Nach weiteren fünf Kilometern komme ich dann´, wieder auf der Route, endlich an einem kleinen Imbisswagen an. Das Angebot ist zwar recht übersichtlich, zu Essen gibt es lediglich Bockwurst, aber das ist mir egal. Ich bekomme in erster Linie etwas zu trinken und kann meine Flaschen wieder auffüllen.
Jetzt kann ich mich auch wieder auf die Strecke und die Gegend konzentrieren und nicht nur auf den gefährlich niedriegen Flüssigkeitshaushalt.

Eine Industrieruina am Oder-Neiße Radweg Auch ungewöhnliche Gefärte trifft man unterwegs - ein vollverkleidetes Liegerad
Unterwegs auf dem Radweg Weite Wiesen entlang des Radwegs

Besonders interessant und bei uns daheim überhaupt noch nie gesehen, ist folgende Beschilderung:

Radstraße

Am Ortsausgangsschild weist ein Schild darauf hin, dass hier motorisierte Fahrzeuge nichts mehr zu suchen haben. Ein niederländischer Mitbürger, ja, es war wirklich einer, hat das offenbar noch nicht so ganz erfasst.
Nach gut 110 km sehe ich dann ein Schild, das auf eine Bike-Rast Stelle aufmerksam macht. Ich weiß nicht, was sich dahinter verbirgt und folge der Beschilderung. So erreiche ich den „Glockenhof“, wo mich auch sofort der „Glöckner“ begrüßt. Er zeigt mir ein freies Zimmer, eigentlich ist es eher eine kleine Ferienwohnung, in der durchaus fünf Personen Platz finden könnten, und zeigt mir den Hof, auf den er, zu recht, sehr stolz ist. Nach dem Duschen in einem ehemaligen Schweinestall, der Stilvoll zum Sanitätsgebäude umfunktioniert wurde, setze ich mich zu den anderen Radlern und lasse mir das Bierchen schmecken. Da das etwas länger dauert und „plötzlich“ das Sonnenlicht aus ist, klappt es heute nicht mehr mit Bildern vom Glockenhof. Die werde ich morgen nachreichen…

Zusammenfassung

Tages-km: 114,92 km
Gesamt km: 1444 km
Fahrzeit: 05h 38min
VØ: 20,4 km/h
Gesamt-Fahrzeit: 74h 22min
Tages-Aufstieg: 225Hm
Gesamt-Aufstieg: 3478Hm

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